Krematorium
Am Waldfriedhof

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Kurt Nadolnygestorben am 26. November 2021

Beitrag

Mein lieber Opa,

nun sitze ich hier und schreibe dir diese Zeilen,
wäre es doch viel schöner du würdest noch unter uns weilen.

Ein Gedicht als letztes Andenken an dich,
allein der Gedanke daran ist schon schmerzlich.

So viele Erinnerungen gibt es in meinem Kopf zu erzählen,
ein paar davon möchte ich für diesen Text auswählen.

Das erste Bild das ich sehe ist der stolze Opa mit dem Enkel auf dem Arm,
Ein breites Lächeln auf seinem Gesicht, voller Liebe - ganz warm.

Du warst für mich das Taxi vom Kindergarten,
sollte ich dann auf der Rückfahrt doch Oma’s Mittagessen erraten.

Ob mit Lego in Ute’s altem Zimmer oder in der Werkstatt etwas bauen,
Bei dir konnte ich immer bei etwas Interessantem über die Schulter schauen.

Aber auch andere Erinnerungen die mich bis heute begleiten,
möchte ich in diesen Zeilen nochmals aufbereiten.

Vor einem Bewerbungsgespräch gabst du mir einst einen Schal,
diesen nun weiterhin zu tragen wird für mich keinesfalls eine Qual.

Sollte mich dieser doch zu meinem erfolgreichen Gespräch begleiten,
und dieses mir meine weitere Karriere bereiten.

Du hast immer voller Interesse meinen Erzählungen gelauscht,
und mit mir berufliche Erfahrungen ausgetauscht.

Die Gespräche mit dir werde ich jetzt sehr vermissen,
können wir sie leider nie mehr führen nach den jüngsten Ereignissen.

Du hast mich aufwachsen und stark werden sehen,
und ich habe gelernt – jedes noch so lange Leben wird irgendwann vergehen.

Bei jedem Besuch habe ich deine Hand gehalten und wollte dir Kraft spenden,
aber stattdessen hast du angefangen mir deine letzte Energie zu senden.

Es war als wüsstest du das es langsam mit dir zu Ende geht,
und welche Trauer mir damit bevorsteht.

Bei dem Abschied eine Umarmung und ein Kuss,
das war für mich ein absolutes Muss.

Ich wollte nicht einfach nur als Besucher vorbeigehen,
Ich wollte bei jedem Besuch meinen Opa sehen.

Einen letzten Wunsch habe ich dir erfüllen können,
Wolltest du dir nochmal einen leckeren Nachtisch gönnen.

Ich bin neben dir am deinem Bett gesessen,
Und wir haben zusammen ein Eis gegessen.

Du meintest es sei sehr lecker, es sei sehr gut,
Dies kann ich nun bestätigen - trotzdem brauchte der erste Löffel großen Mut.

Ich habe versucht dich festzuhalten, bis zum Schluss deine Hand berührt,
Trotzdem hat mir der letzte Abschied dann die Kehle zugeschnürt.

Aber trotz all der Trauer,
Bröckelt langsam meine Kummer-Mauer.

Hat dich jeder meiner Besuche doch so sehr gefreut,
Und wurdest du von allen Seiten auch stets gut betreut.

Jedes Wiedersehen war verbunden mit Freude,
irgendwie seltsam - empfinde ich diese doch auch heute.

Mir ist nun bewusst das er dir nun besser geht,
Und realisiere wie viel Lebenszeit mir eigentlich noch bevorsteht.

All unsere Erinnerungen kann uns keiner mehr nehmen,
Sind sie doch ein Teil von unserem Leben.

Mit deinem Bild in der Hand komme ich nun langsam zum Schluss,
und sende dir zum Abschied Umarmung und Kuss.

Ich danke dir für die gemeinsame Zeit und sage macht’s gut,
Und ziehe vor dir meinen - Nein, deinen schwarzen Hut.